Apple steht erneut im Rampenlicht europäischer Wettbewerbshüter. Aktuell wehrt sich der US-Technologieriese gegen eine Strafe von 500 Millionen Euro, die im April 2024 von der Europäischen Kommission verhängt wurde. Der Vorwurf: Apple habe durch seine App-Store-Regeln den Wettbewerb eingeschränkt – ein Verstoß gegen das neue Digitale-Märkte-Gesetz (DMA).
Hintergrund: Worum geht es bei der Strafe?
Die EU hat Apple vorgeworfen, App-Entwickler daran gehindert zu haben, Nutzer über günstigere Alternativen außerhalb des App Stores zu informieren. Solche Praktiken gelten laut dem DMA als wettbewerbsfeindlich.
Apple stellt sich dagegen. Das Unternehmen sagt, die EU-Strafe sei überzogen und gehe weit über das hinaus, was das Gesetz tatsächlich verlange. Deshalb zieht Apple nun vor das Gericht der Europäischen Union – das zweithöchste Gericht in Europa.
Was ist das Digitale-Märkte-Gesetz (DMA)?
Das DMA ist ein wegweisendes EU-Gesetz, das große Digitalkonzerne regulieren soll. Es gilt seit März 2024 und betrifft sogenannte „Gatekeeper“ wie Apple, Google oder Meta. Diese müssen bestimmte Vorschriften einhalten:
- Sie dürfen eigene Dienste nicht bevorzugen.
- Sie müssen Drittanbietern fairen Zugang ermöglichen.
- Nutzer müssen frei wählen können, welche Apps oder Dienste sie nutzen.
Gegen Apple wurde bereits ein Verfahren eingeleitet, weil Spotify Beschwerden eingereicht hatte – der Musikstreaming-Dienst fühlte sich durch Apples Regeln benachteiligt.
Apple verteidigt sich vor Gericht
Apple argumentiert, dass die Strafe in keiner Relation zu den angeblichen Verstößen steht. Außerdem habe man bereits Anpassungen am App Store vorgenommen, um dem DMA gerecht zu werden. Die Klage vor dem Gericht der Europäischen Union soll nun klären, ob die Strafe rechtens ist.
Auswirkungen auf den digitalen Markt
Der Fall gilt als richtungsweisend: Nicht nur Apple steht auf dem Prüfstand. Auch andere Tech-Riesen beobachten das Verfahren genau, denn das Urteil könnte große Auswirkungen auf die gesamte Branche haben. Entscheidet das Gericht zugunsten der EU, könnten weitere Strafen folgen – auch gegen andere Konzerne.
Zudem zeigt der Fall, wie ernst die EU es mit der Regulierung digitaler Märkte meint. Verbraucher sowie kleinere App-Entwickler dürften davon langfristig profitieren, da mehr Wettbewerb entstehen könnte.
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