Künstliche Intelligenz durchdringt inzwischen fast jeden Bereich unseres Arbeitslebens. Was früher wie Science-Fiction klang, ist heute Realität: Menschen verlieren ihre Jobs an Algorithmen, Bots oder Sprachmodelle wie ChatGPT. Doch wie fühlt es sich wirklich an, wenn ein Roboter plötzlich die eigene Arbeit macht?
Von Radiomoderatoren zu Bots ersetzt
Stellen Sie sich vor, Sie sind Radiomoderatorin mit Leidenschaft. Sie begrüßen täglich tausende Hörerinnen und Hörer, planen Beiträge, spielen Musik und liefern News. Eines Tages erfahren Sie, dass ein digitaler Avatar Sie ersetzt – rund um die Uhr, ohne Pause, ohne Lohn.
Genau das erlebte eine Moderatorin in den USA. Ihr Sender kündigte ihr, nachdem künstliche Stimmen mithilfe von KI so täuschend echt klangen, dass selbst langjährige Hörer den Unterschied nicht bemerkten.
Warum Unternehmen auf KI setzen
Unternehmen versprechen sich durch KI-Lösungen:
- geringere Personalkosten
- höhere Effizienz in Prozessen
- 24/7-Verfügbarkeit
- Skalierbarkeit ohne Grenzen
Zudem entwickeln Tools wie ChatGPT, Midjourney oder Synthesia Inhalte binnen Sekunden. Für viele Führungskräfte ist das verlockend – aus wirtschaftlichen Gründen.
Wenn die eigene Kunst von Bots kopiert wird
Mateusz Demski, ein 31-jähriger Journalist aus Krakau, berichtet, wie seine Arbeiten von KI-Tools imitiert wurden. Besonders betroffen sind auch Comiczeichner: Ihre Werke landen häufig in Datensätzen generativer KIs – ohne Zustimmung oder Kompensation.
Ein Beispiel: Die Plattform Midjourney erzeugte Bilder, die dem Stil einer bekannten Künstlerin so stark ähnelten, dass ihre Fans glaubten, sie selbst habe sie gezeichnet. Doch sie hatte nie zugestimmt. Viele Künstlerinnen und Künstler verlieren dadurch nicht nur Einnahmen, sondern auch ihre kreative Identität.
Schutz vor KI erleichtern
Aktuell fehlen klare Regeln. Einige Forderungen, die laut werden:
- Transparenz bei KI-Trainingsdaten
- Schutz geistigen Eigentums
- Vergütung bei Verwendung persönlicher Inhalte
- Regelungen auf EU-Ebene
Die EU arbeitet derzeit am AI Act – ein Gesetzesrahmen für den sicheren Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Ob das reicht, ist offen.
Software ersetzt Text- und Wissensarbeit
Besonders stark betroffen sind Berufe rund um Content-Produktion. Sprachmodelle wie ChatGPT schreiben heute Texte, Zusammenfassungen, Skripte und sogar Reden. Für Journalist:innen, Texter:innen und Redakteur:innen ist das eine Bedrohung – aber auch eine Chance.
Statt nur zu schreiben, könnten Menschen künftig KI-gestützte Prozesse überwachen, Inhalte kuratieren oder prompten – also der KI Anweisungen geben. Doch nicht jede:r kann sich so schnell umstellen.
Fazit: Der Siegeszug von Künstlicher Intelligenz ist nicht aufzuhalten. Doch hinter dem Fortschritt stehen echte Menschen mit echten Schicksalen. Der Umgang mit KI am Arbeitsplatz braucht klare Regeln, ethische Leitlinien – und vor allem Offenheit gegenüber den Betroffenen.
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