Die Zahl der Satelliten in der Erdumlaufbahn steigt rasant. Doch die Datenübertragung zur Erde bleibt dabei oft hinterher. Das litauische Space-Tech-Startup Astrolight will mit Laser-Kommunikation dieses Problem lösen – und erhält dafür nun 2,8 Millionen Euro frisches Kapital.
Laser statt Funk: Die Zukunft der Satellitenkommunikation
Satelliten kommunizieren meistens über Funk. Doch diese Technologie hat Grenzen: langsame Datenraten, Funkstörungen und Sicherheitsrisiken. Laser-Kommunikation bietet hier entscheidende Vorteile: hohe Bandbreite, große Datensicherheit und geringere Störungen.
Was macht Astrolight anders?
Astrolight entwickelt tragbare optische Terminals, mit denen Satelliten präzise mit Bodenstationen über Lichtsignale kommunizieren können. Diese Technologie nutzt Laserstrahlen im nahen Infrarotbereich und kann dadurch Daten viel schneller übertragen als herkömmliche Systeme.
- Bis zu 100x höhere Übertragungsraten als Funklösungen
- Störungsfrei – keine Interferenz mit terrestrischer Kommunikation
- Schwer abfangbar – ideal für sichere Kommunikation und Verteidigung
Finanzierung unter der Leitung von ScaleWolf VC
Die Seed-Finanzierungsrunde wurde von ScaleWolf VC angeführt – einem VC-Fonds mit Fokus auf dual-use Tech-Lösungen (zivil und militärisch). Außerdem beteiligten sich Horizon Europe über das Programm EIC Accelerator sowie mehrere Business Angels aus der Space-Industrie.
Was macht das Investment besonders?
Neben dem Kapital bringt die Beteiligung auch strategischen Zugang zu Europas Verteidigungs- und Raumfahrtnetzwerken. Zudem ermöglicht sie Astrolight, ihre Technologie für den kommerziellen Markt – etwa Satelliten-Internet – und für sicherheitskritische Anwendungen weiterzuentwickeln.
Laser-Kommunikation: Eine wachsende Branche mit Milliardenpotenzial
Der Markt für optische Satellitenkommunikation soll laut Allied Market Research bis 2030 auf über 10 Milliarden US-Dollar wachsen. Unternehmen wie Mynaric oder TESAT sind hier ebenfalls aktiv. Astrolights Fokus auf kompakte Systeme für LEO-Satelliten ist jedoch ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Mit dem neuen Kapital will das Startup seine Technologie zur Marktreife bringen, Tests mit Satelliten durchführen und neue Partnerschaften schließen. Der erste Meilenstein: Eine erfolgreiche Demonstration mit einem Ballon-System auf 20 km Höhe – ein Testlauf vor dem Einsatz im Orbit.
Fazit: Laser-Kommunikation könnte das Rückgrat der zukünftigen Dateninfrastruktur aus dem All werden. Mit Astrolight zeigt ein europäisches Startup, wie Innovation im Raumfahrtbereich auch auf kleinen Flächen große Wirkung entfalten kann.
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